Die Zukunftsfähigkeit moderner Rechenzentren ist abhängig von der gewählten Verkabelungsarchitektur

Grundsätzlich findet man heute zwei Verkabelungsarchitekturen im Datacenter. TOR „Top of Rack“ und EOR/MOR „End of Row/Middle of Row“

Gegenwärtig gelten dabei die Normen DIN EN 50173-5 und ISO/IEC 24764, die die Forderung nach einer strukturierten, anwendungsneutralen Verkabelung betrachten.

Die Netzwerke in Data Centern sind i.d.R. hierarchisch, aus drei Schichten aufgebaut: Access-, Aggregation- und Core-Schicht. Um eine „Überbuchung“ der Uplinks und damit entstehenden Verzögerungen zu vermeiden, sollte das Datenaufkommen der unteren Schicht möglichst verzögerungsfrei an die nächsthöheren weitervermittelt werden. Das impliziert, dass jede übergeordnete Schicht deutlich leistungsfähiger sein muß. Der höherer Datendurchsatz wird durch schnellere Übertragungstechnologien oder durch Bündelung mehrerer Verbindungen in der Aggregations-Schicht erreicht.

Eine „End of Row oder Middle of Row“-Verkabelungsarchitektur bietet durch ihre hohe Konzentration an Kabeln und Switches an den Enden oder der Mitte der Rackreihen die leistungsfähigste Kommunikation zwischen den Schichten – insbesondere bei Berücksichtigung der fortschreitenden Virtualisierung der Serverlandschaft.

Vorteile EoR

  • Flexible, skalierbare Lösung (zukunftssicher)
  • Optimale Belegung der LAN Ports (effizient)
  • Konzentration der Access Switches (vereinfachtes MAC)
  • Platzoptimierung in Racks für Serverausbau
  • Insgesamt bessere Energiebilanz

Nachteile EoR

  • Grösseres Kabelvolumen in der Horizontalverkabelung
  • Viele Kabelrangierungen bei den EoR Switches (Server- und Uplink-Ports)

Top of Rack

Bei „Top of Rack“-Architekturen werden die Server direkt mit den ToR-Switches (Edge/Access Switches) in den Serverracks verbunden, wodurch das installierte Kabelvolumen reduziert wird. Dies geht jedoch auf Kosten der Skalierbarkeit und Zukunftssicherheit der Investitionen. Ein weiterer Kostenfaktor den es zu betrachten gilt, sind die Aufwendungen zur Energieversorgung der ToR Switche für Betrieb und Kühlung.

Nimmt die Serveranzahl zu oder werden die Serverleistungen auf 10 GBit/s erhöht und in Blade-Systemen aggregiert, sind für die Übertragung der Daten Richtung Core min. 40 bzw. 100 GbE erforderlich. Dies führt bei „ToR“-Architekturen zu massiven „Überbuchungen“ der Uplinks und unakzeptablen Latenzen im Netzwerk.

Aus diesen Gründen empfehlen wir eine „End of Row“-Topologie: eine offene, skalierbare und zukunftsweisende Verkabelungsarchitektur mit einer genügenden Anzahl leistungsfähiger Verbindungen, welche flexibel genutzt werden können.